Am Mittwoch, den 16. Juli 2025, wurde es für rund 70 Einsatzkräfte ernst – zumindest fast. Unter dem realistisch klingenden Einsatzstichwort „Feuer in der psychiatrischen Klinik Lüneburg mit mehreren eingeschlossenen Personen“ rückte auch ein Teil der Feuerwehr der Samtgemeinde Ilmenau aus. Was nach einer dramatischen Lage klang, war jedoch eine aufwendig geplante Übung, die gemeinsam mit dem 3. Löschzug der Feuerwehr Lüneburg, dem überörtlichen Zug aus der Samtgemeinde Ilmenau sowie Kräften des ASB, DRK und weiterer Organisationen durchgeführt wurde.
Was ist ein überörtlicher Zug?
Ein sogenannter überörtlicher Zug besteht aus Einsatzkräften und Fahrzeugen, die über die Grenzen der eigenen Gemeinde oder Stadt hinaus tätig werden. Im Falle der Feuerwehr Ilmenau ist dieser Zug ein Zusammenschluss mehrerer Ortsfeuerwehren, der bei besonderen Schadenslagen – wie Großbränden oder Katastrophen – angefordert werden kann. Die Mitglieder sind speziell für solche Einsätze vorbereitet und geübt, auch in fremder Umgebung effektiv zu arbeiten und mit anderen Organisationen reibungslos zu kooperieren. Diese überörtliche Zusammenarbeit ist ein wichtiger Bestandteil des Katastrophenschutzes und der interkommunalen Gefahrenabwehr in Niedersachsen.
Übungsszenario mit vielen Herausforderungen
Das Übungsgelände: Das leerstehende Gebäude 48 der Psychiatrischen Klinik Lüneburg – kurz vor dem Abriss stehend – bot ideale Bedingungen für ein intensives und realistisches Szenario. Insgesamt 14 Personen wurden in dem stark verrauchten Gebäude als vermisst gemeldet. Zwei leistungsstarke Nebelmaschinen sorgten für Sichtweiten von nahezu null, und verschlossene Türen sowie die Darstellung echter Verletzungsmuster durch professionelle Mimen forderten die Einsatzkräfte bis an ihre Grenzen.
Die Einsatzleitung strukturierte den Einsatz in drei Abschnitte: Über Drehleiter, Treppenhaus und alternative Rettungswege wurden die Personen unter schwerem Atemschutz gerettet – teilweise fußläufig, teilweise per Trage. Parallel wurden durch ASB und DRK medizinische Sichtungen durchgeführt und Verletztenlager aufgebaut.
Einsatz auch abseits der Übung
Mitten in der laufenden Übung kam es zu einem realen Einsatz in den Lüneburger Sülzwiesen: Dort wurde brennender Unrat gemeldet. Ein Löschfahrzeug der Ortsfeuerwehr Deutsch Evern wurde kurzfristig herausgelöst, fuhr den Einsatz an und konnte diesen schnell mit „Feuer aus!“ abschließen – ein Beleg für die hohe Flexibilität und Schlagkraft der eingesetzten Kräfte.
Wärend der Aufräumarbeiten kam es zu einem weiteren Einsatzfall für die Deutch Everner.
Gasgeruch in einem Einfamilienhaus in Deutsch Evern wurde gemeldet.
Auch dieser Einsatz wurde erfolgreich abgearbeitet.
Während der Übung selbst kam es witterungsbedingt zu drei medizinischen Vorfällen: Drei Einsatzkräfte und Darsteller*innen mussten wegen Kreislaufproblemen kurzzeitig behandelt werden. Glücklicherweise geht es allen Beteiligten wieder gut.
Nachbesprechung und Dank
Nach zwei intensiven Stunden endete die Übung mit einer gemeinsamen Nachbesprechung
an der Feuerwache Mitte. Hier wurde nicht nur der Ablauf reflektiert, sondern auch der
kameradschaftliche Austausch gepflegt. Die Samtgemeinde Feuerwehr Ilmenau bedankt
sich beim dritten Zug der Feuerwehr Lüneburg für die Einladung zu dieser Übung.















































